Vancouver ist berühmt dafür, ein Knotenpunkt vieler verschiedener Kulturen zu sein. Wie erwähnt, quasi ein Viertel der Leute an meiner Schule besteht aus Austauschülern. Selbstverständlich bietet sich da die ein oder andere Möglichkeit, Eindrücke zu sammeln.
Ich entschuldige mich schon einmal im Vorraus für die Verwendung gewisser Klischees und Stereotypen, ich bin mir natürlich bewusst, dass man nichts und niemanden verallgemeinern kann und nicht jede Person in "die Schublade" passt. Es sind lediglich meine Eindrücke, welche auch manchmal nicht allzu ernst zu nehmen sind.
Und weil Kanadier ja die höflichsten und zuvorkommensten Menschen zu sein scheinen, fangen wir mal mit denen an. Und dem vergangenden Samstag abend.
Ich war mit einem Freund essen -Spaghetti und Teryaki Bowl- weil man sich hier doch hauptsächlich an den Gerichten anderer Kulturen bedient, anstatt sich von Bacon und Ahornsirup zu ernähren. Aber das ist auch der einzige Punkt, in dem meine "Erwartungen" nicht erfüllt wurden.
Danach haben wir uns mit anderen Freunden am Steg in Deep Cove getroffen. Soweit so gut. Nach und nach kreuzten ehemalige Mitglieder des Schulorchesters auf, die die Schule letztes Jahr verließen. Da meine Freunde in Jahrgang 12 waren, kannte man sich und die langhaarigen, bärtigen Jungs in ihren Holzfällerhemden wurden herzlich begrüßt. Nach ein bisschen casualen Small-Talk und Catch-up wurden dann die Gitarren rausgeholt und Country-Songs geklimpert.
Als dann eine Freundin mit einem großen Tim Hortens Karton mit Timbits für alle aus dem Auto ausstieg, machte ich in meiner weißen Jeans und Lederjacke wahrscheinlich den Eindruck, mich im falschen Film zu befinden, so dass das einzige was ihr dazu einfiel "das ist pretty canadian, hej?" war.

Und wo wir gerade beim Essen sind, da stechen die Kanadier heraus. Ihnen nach, drehen sich die Gespräche, Gedanken und Beschäftigungen der Deutschen grundsätzlich um Essen. Stimmt auch irgendwie. Während man von uns standig ein "Ich hab Hunger" oder "Mein Früstück heute..." hört, ist letzteres bei Kanadiern schon eine Besonderheit. Gegessen wird zwar, aber weder viel, noch regelmäßig.
Wenn es Pizza gibt, gibt es ein Stück Pizza. Wenn man ganz hungrig ist vielleicht noch ein zweites "ohhh ich bin so voll"
Die Italinier hingegen, nie ein einziges Wort über Essen im Mund, dafür immer eine Zigarette. Aber wenn wir dann mal chick für 'ne Pizza gehen, dann hat auch jeder seine eigene und diese wird auch aufgegessen. Selbstverständlich.
Anderherum ist es bei den Brasilianern. 24/7 wird vom der Nationalküche geschwärmt, aber als ich dann endlich mal der Einladung ins "Boteco Brasil" nachging, war das einzige was mir "essbar" bzw vegetarisch erschien, der Salat. Sei denn, mann steht auf gaaaanz viel Fleisch und fritiertes Alles.
Es ist witztig, genau zu wissen, in welchem Resturant man jede "Clique" findet. Und ob sie dort mit Margheritas oder Wein in der Hand sitzen.
Auf ein paar gemeinsame Nenner kommt allerdings der Geschmack aller Kulturen.
Sushi...
Cafe Orso...
und vegetarisches Essen im Naam.
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