Wieder "zu Hause" in Deep Cove sind wir am nächsten Tag in die Stadt gefahren, um unser Auto abzugeben.
Meine Mama sind in den Stanley Park gefahren und haben sich das dort befindende Aquarium angesehen. Währenddessen bin ich selbst in der Stadt geblieben, ein bisschen schlendern. Damit meine ich, ich habe meinen Lieblingsläden einen letzten Besuch abgestattet, ein paar letzte Minuten gestanden, die Skyline und das Meer am Kanadaplace bewundert und in Ruhe alleine einen Kaffee getrunken, ein letztes Mal passierende Menschen in Yoga-Pants und mit teuren Handtaschen beobachtet.

War irgendwie komisch, die Stadt ist mir so unheimlich vertraut geworden und es fühlte sich gar nicht so an, als wäre es wirklich das letzte Mal.
Abends waren wir in meinem favorisiertem Sushi Resturant Essen, seitdem mich die "Köche" oder besser gesagt Rollmeister dort dank meines Kurses kennen, werde ich immer extra freundlich begrüßt und dieses Mal haben wir noch eine Kleinigkeit auf's Haus bekommen, soo lieb!
Am nächsten -und letzten Tag stand noch eine sehr schöne Aktivität an; meine beste Freundin hat mich auf eine Bootstour eingeladen.
Nachdem ich morgens schon ein bisschen mit dem Packen begann -was muss, das muss- haben sie und ihr Vater mich mittags mit dem Boot am Steg in der Cove abgeholte.
Snacks, Getränke, Hund, alles an Board. Maddie meinte spaßeshalber, sie würden mich jetzt in Wirklichkeit auf eine einsame Insel entführen, meiner Mama ausrichten ich wäre ertrunken um mich dann dort zu behalten... Hätt' ich mich anfreunden können, mit der Idee.
Ich bin mal selber das Boot gefahren, was total Spaß gemacht hat. Meine Freundin war "Wakeboarden", dass ist sozusagen Wasserski mit Snowboard. Mir war es ein bisschen unsicher wegen meines Knies, außerdem war das Wasser... nun ja, Kanada eben. Probiert hättt' ich's sonst auch mal. Trotz eisigem Atklantiks konnte sie mich irgendwie zum Tubing überreden.
Ihr Vater ist sooo schnell und huckelig gefahren, wir mussten uns furchtbar festhalten um beim Springen über die Wellen nicht im Wasser zu landen. Am nächsten Tag haben wir beide eingestanden, unsere Arm und Schultermuskulaturen zu fühlen, wer hätte das gedacht...
Abends waren wir bei der Familie, deren Ferienwohnung wir mieteten zum Abendessen eingeladen. Wir haben gemeinsam Pizza gebacken, Wein getrunken und unfassbar viel erzählt und gelacht.
Auch die beiden Kinder waren zuckersüß, der Junge und Karo haben sich -trotz mangelder Möglichkeiten der Kommunikation durch Sprache- hervorraged vertragen. Nach einem Strandspaziergang kamen sie mit diesem Fund zurück. Tolles Team, würd' ich mal sagen!
Am nächsten Morgen wurden die Koffer in den Truck verladen, der Mann hat uns freundlicherweise zum Flughafen gefahren, das war unsere Rettung. Zu dritt mit dem Gepäck und öffentlichen Verkehrsmitteln? Das wäre nicht gut gegangen.
Außerdem kam Maddie noch mal vorbei, um sich zu verabschieden. Wir wussten, es würde kein Goodbye für immer sein, ein paar Tränen liefen trotzdem. Ich bin so unglaublich froh, so tolle Freunde dort kennengelernt zu haben, sie haben alles noch viel besser gemacht!
Am Flughafen wurden wir von unserem Chauffeur und neu gewonnendem Freund mit einem "see, now you also have a family in canada" verabschiedet, wie rührend!
Es ging dann direkt weiter mit dem Knuddeln. Andere Freundinnen sind dorthin gekommen, um sich zu verabschieden, ist das nicht zuckersüß? Und die Lieben haben mir ein tolles "Deep Cove" Tshirt zum Abschied geschenkt, doppelt süß.
Wie man sieht haben sie sich auch direkt mit meiner Schwester "aufgewonnen", wir haben viel gelacht. Also war es eigentlich ein wunderschöner Abschied. Oder ein schrecklicher, wie man's nimmt. So tolle Menschen winkend hinter sich lassen zu müssen, während man durch die Sicherheitskontrolle geht, tut schon im Herz weh.
Besser wurde es mit meiner Laune dann auch nicht mehr. Als wir im Flugzeug saßen und ich realisierte, dass nun alle Wege nach Hause führen würden, konnte ich mich vor Tränen nicht mehr retten.
Und da ich nun wieder in Deutschland bin, wo man seine ehrlichen Gefühle preisgibt und nicht 24/7 mit einem strahlenden "I'm gooood!" antworten muss, muss ich sagen; der Flug war schrecklich. Ich bekam keine einzige Minute Schlaf, habe etliche Taschentücher verbraucht und fühlte mich einfach so unfassbar unwohl. Ich wollte nicht gehen.
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