Erste Gedanken

„Irgendwann ein Jahr ins Ausland“, soviel stand für mich schon immer fest. 

Aber wieso „irgendwann“? Wieso nicht jetzt, wo man jung, neugierig und unabhängig ist, auf den Weg machen, die Welt zu entdecken?

…So hat es angefangen. Nach und nach flatterten die ersten Prospekte ins Haus, wurden die ersten Emails geschrieben und schließlich auch Entscheidungen getroffen.

Nach diverse Recherchen war ich der USA gegenüber recht skeptisch und entschied mich mit einer kleinen, sehr vielversprechenden Organisation nach Kanada zu reisen.

Bezirk und Schule konnte ich mir selbst aussuchen. Gibt es etwas Verlockenderes als eine der wohl schönsten Städte der Welt, zwischen den Coast Mountains und dem pazifischen Ozean? Wohl kaum. 

Ich habe mich für eine Schule in North Vancouver und zwischen zwei symphatischen Familien entschieden. Alle Vor- und Nachteile mit meinen Eltern durchgekaut und dann war der Vertrag auch schon unterschrieben. Und der Flug gebucht, one way.

(Die unzähligen Formulare, Anträge, Briefe und den restlichen -von uns allen unterschätzten organisatorischen- Ballast verschweige ich an dieser Stelle mal lieber elegant.)

Und nun ist es auch schon fast soweit. Ich habe mein Visum erhalten, den großen Koffer vom Dachboden gekramt und die ersten schmerzhaften Verabschiedungen bereits hinter mir. Und so langsam, ganz langsam, realisiere ich, was mir nun bevorsteht. In letzter Zeit bin ich hauptsächlich damit beschäftigt, beschäftigt zu sein. Ich versuche, alles noch einmal mitzunehmen, alle noch einmal zu treffen. Das alles hier wird mir so unglaublich fehlen!

Nichtsdestotrotz denke ich, es war die richtige Entscheidung. Ich freue mich sehr darauf, neue Erfahrungen zu sammeln, tolle Menschen zu treffen und die andere Seite der Welt kennenzulernen.