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London, von Lieblingsbezirken und Lieblingsmenschen

Zeugnisferien. 4 Tage schulfrei.
wieso nicht 5 daraus machen? wieso nicht ein paar Freunde schnappen, einen Flug buchen und eine neue Stadt erkunden?

Gesagt getan, fanden wir uns Mittwoch-Abend im Zug, Richtung Frankfurter Flughafen wieder.  
Bepackt natürlich nur mit Handgepäck -Billigairline lässt grüßen-, Reiseproviant in Form von Wein und Kafka's Verwandlung in jedermanns Tasche -der gute Vorsatz zählt-.

 

Ganz nach dem Motto "der Weg ist das Ziel" verbrachten wir die erste Nacht auf Steinbänken im Flughafen. Irgendwo zwischen Obdachlosen, Reinigungspersonal und der Angst, ohne Koffer, Geld und Reisepass wieder aufzuwachen...
Demnach beschränkte sich mein einziger Schlaf auf die 2 Stunden im Flugzeug, denn angekommen in London stand direkt unser Besuch im Sky Garden auf der Tagesordnung. 
Dieser muss unbedingt im Vornhinein gebucht werden, was sich -wir entschieden einstimmig- definitiv lohnt.
In der 36. Etage des Hochhauses befindet sich ein riesiger Garten, aus dem neben Speisen und Getränken ein eindrucksvoller 360 Grad Ausblick über London genossen werden kann.
2015 wurde das Walkie-Talkie-förmige Hochhaus zum hässlichsten Gebäude London's gewählt. Die atemberaubende Sicht und die angenehme Atmosphäre des Sky Garden's stellen mal wieder ein perfektes Beispiel dafür da, dass die inneren Werte zählen. :)





Nachmittags machten sich doch die fehlenden Stunden Schlaf in dem allgemeinen Stimmungsbild bemerkbar und so machten wir uns nach der versöhnlichen Coffee-break auf den Weg in unsere Ferienwohnung. Nach meiner euphorischen Reaktion als wir auf den ersten "Joe and the Juice" trafen, merkte ich schnell, dass dieses Café sowie "Pret a manger" an wirklich jeder Straßenecke Londons zu finden sein würden.


Begeistert über die Wohnung und den bereits vom Vermieter für uns gefüllten Kühlschrank und voller Vorfreude auf die nächsten Tage machten wir es uns mit Pasta, Wein und Blick auf das London Eye in unserem vorübergehenden zu Hause bequem.


Am nächsten Morgen stand die meist-empfohlenste Aktivität an; der Camden Market.
Zwischen tausenden Menschen, tausenden gefälschten Taschen, Kleidungsstücken, Accessoires(...) gibt es tausend spannende Dinge zu entdecken.
Am ungewöhnlichsten war wohl der "Cyberdog" store, nicht zu übersehen durch zwei riesige Rüstungen vor der Tür und laute, dröhnende Musik.
Empfangen von verrückten Tänzern und Tänzerinnen im Eingang taucht man ein in eine Welt des Schwarzlichtes, der ausgefallenden Kleidungsstücke und im Keller: in die Welt der erotischen Artikel ein.


Was mir am besten gefiel (wie hätte es auch anders kommen können...)?
der FOOD MARKET
aka das Paradies für alle Liebhaber ausgefallender, internationaler Köstlichkeiten und Street Foods.
Zwischen holländischen-Pancakes und veganen Burgern, indischen Spezialitäten und columbischen Steaks, Asiatischen Nudeln und natürlich Sushi ist für JEDEN Geschmack etwas dabei. So ereinete es sich also, dass es nicht nur bei dem einem Besuch dort blieb.

  

Pro-Tipp: in einer engen Seitengasse gibt es preiswertere Köstlichkeiften, nach 3-4 Mal hin-und-her-drängeln sogar kostenlos, weil man sich dann an den zum Probieren angebotenen Fried chicken und Falafeln satt gegessen hat.

Mindestens genauso begeistert hat mich Brick Lane, ein durch Street Art und wundervolle Second-Hand-Shops (aus denen mich meine Liebsten gewaltsam herausziehen mussten, sonst würde ich wohl heute noch durch alte Levis, abgewetzte Lederjacken und ausgefallende Sonnenbrillen stöbern) geprägter Stadtteil.

 
 

Einen Besuch Wert: das Cereal Killer Café, welches nicht durch die 6 pounds  für ein einfaches Müsli (und NICHT durch die herzhaften Gerichte), sondern die verrückte Einrichtung, die Betten statt Tischen und die kunstvollen heißen Schokoladen glänzt.



Und wo wir gerade -ausnahmsweise- beim Thema Essen sind...
Während es sich die anderen bei Acai-Bowls auf der Oxford Street gemütlich machten, habe ich mich mit einem Freund, den ich aus Kanada kenne und demnach zwei Jahre nicht mehr gesehen habe, getroffen.
Wir waren mexikanisch essen und es war unglaublich schön, sich mal wieder zu unterhalten, über die 'guten, alten Zeiten in Kanada' bis zum Schulstress und Abitur in London.

Getroffen haben wir uns bei der U-Bahn-Stelle Westminster, eine schöne Gegend direkt am Big Ben, dem London Eye und weiteren mächtigen Gebäuden, die mir dank privater Stadtführung erläutert wurden, ich aber -shame on me- bereits wieder vergaß.

Und bevor der Eindruck eines Kulturbanausen oder gar Barbaren entsteht, muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass wir einmal über die Tower Bridge gingen (fast flogen, Londoner Wind und Regen grüßten), am Piccadilly Circus und sogar beim Buckingham Palace waren (3 Minuten, dann wurde es Zeit für einen Kaffee). Soviel also zu den kulturellen Anlaufspunkten....






 

(Danke an Paulina für's ständige Mitschleppen deiner Kamera, und die guten Fotos, die dankbare Abwechslung neben minder qualitativen Snapchat-Fotos von Essen schaffen.)

Ein weiteres Highlight war für mich das Fahren mit einem typischen, roten Doppeldecker-Stadtbus, so einfach es auch klingen mag. Kostet mit der Travel Card  nichts (für eine Woche kostet sie 30 pounds), mit der Oyster-Card (bezahlen pro Fahrt) ein bisschen, und bietet in puncto Szenerie wesentlich mehr als die grauen Wände in der U-Bahn. Wobei wir auch unglaublich gerne die Underground nahmen, hat schließlich wie auch in Berlin ihr eigenes Flair und statt interessanten Straßen eben interessante Leute zu sehen.



Abends waren wir nach all' den Ausflügen und Eindrücken oft so müde, dass wir es uns mit Wein und Jogginghosen auf dem Sofa oder Balkon gemütlich machten, Essen bestellten (und..... die Aufgabenverteilung im "Haushalt" diskutierten. :) )

   

Mein Gesamteindruck von London also?
Ich bin verliebt.
Im Vergleich zu Paris scheint die Stadt sauberer, auf den Straßen scheint weniger Armut zu herrschen. Im Vergleich zu Berlin sind die Leute zwar genauso modisch und inspirierend gekleidet, aber edler, Mäntel statt Jeansjacke (kein Wunder bei dem Regen) aber bezüglich DrMartens sind sie sich einig.  Und im Vergleich zu Vancouver? Sind die Leute genauso überhöflich und zuvorkommend, aber würden wohl nie in Yoga Pants auf die Straße gehen...


Danke an meine Mädels und Jungs für die exquisite Zeit.





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