Ich bin das erste Mal diesen Sommer im Meer geschwommen, habe die erste Nacht ohne Jacke draußen verbracht und bilde mir sogar ein, meine Arme hätten Farbe bekommen.
Die "Final Assignments" für die Schule sind angekündigt und die ersten Pläne für den Sommer in Deutschland sind gemacht. Kurz gesagt? Die Zeit rennt!
Ich genieße mein Leben immer noch in vollen Zügen und freue mich stets jeden Tag, wie schön es hier doch ist. Aber trotz allem muss ich sagen, es wird langsam Zeit wieder den geordneten Rückzug in die Heimat anzutreten.
Unsere Eltern, Gewohnheiten zu Hause und Freundschften in Deutschland machen sich breiter und breiter in den Gesprächen hier.
Die ersten Sätze wie "Ach, wir sind eh bald weg", "haben doch nichts mehr zu verlieren" und "Kanadier habe ich aufgegeben" sind gefallen.
Die rosa rote Brille wurde abgesetzt und Kritiken kommen mehr und mehr ans Licht.
Meine Spotify Playlist wird von Sido's "Zu Hause ist die Welt noch am Schönsten" angeführt und meine Gedanken schweifen mehr und mehr um meine Liebsten in Edesheim.
Nichtsdestotrotz ist mir klar, wie sehr ich jede Minute bereuen würde, die ich nicht sinnvoll genutzt und genossen habe und deshalb sieht mein Programm folgendermaßen aus:
Oft werden sich spontan Handtuch, Sonnencreme und gute Freunde geschnappt und die Nachmittage am Meer verbracht.
So sehr ich die Spaziergänge durch den Stanley Park und das anschließende Sandburgenbauen auch genieße, ich freue mich auch wieder darauf, in Ruhe in Deutschland am Baggersee zu liegen. Ohne hunderte Touristen und Cafés um mich herum.
Danach wird mit Freunden im Garten gekocht, entspannt, Trampolin gesprungen...
Ich bin so dankbar, dass meine Gastfamilie mir erlaubt jederzeit Freunde mitzubringen und Küche und Garten mit ihnen zu nutzen.
Mag vielleicht für den Ein oder Anderen selbstverständlich klingen, aber manch Andere hier dürfen weder mit Freunden zu Hause kochen, noch ihre Zimmertür schließen wenn Besuch da ist.
Von Parfüm tragen ganz zu schweigen...
Ich freue mich darauf, in dem Wissen, dass meine Freunde weiterhin willkommen sind, nach Hause zu fliegen. Ich lerne immer mehr zu schätzen, wie viel es eigentlich bedeutet, dass meine Eltern mir stets die Freiheit gaben, viele Freunde einzuladen und durchzufüttern.
Zu meinen anderen Lieblingsplätzen -neben 2395 Sushi-Restaurants- zählen das "Cafe Orso", welches sich in Deep Cove also quasi vor meiner Haustür befindet und mich tagtäglich mit Kaffee, Matcha Tee, Waffeln und Avocadotoast's beglückt sowie zum Beispiel das Naam, ein vegetarisches Restaurant welches selbst meine "omg wie überlebst du ohne Steak?"- Freunde begeistert.
Life Musik, Jazzkonzerte, ausgesprochen nette italienische Bedienung... was will man mehr?
Der perfekte Ort zum Brunchen, Kaffetrinken, Snacks nach dem Strand oder zum "Freistunden" Verbringen.
Unzählige vegane und glutenfreie Optionen, das beste Tofu welches ich je aß und um einiges bessere Preise bezogen auf den "Sättigungseffekt", Dafür nimmt die Fahrt schon gute einenhalb Stunden in den Anspruch. Aber was tut man nicht alles für gutes Essen...
Und hier ein paar "Fremdgeh-Fotos" von anderen Plätzen weil; Kaffe gut, Alles gut.
Das tägliche Resturant's und Cafe's austesten werde ich mindestens so sehr vermissen wie ich mich momentan nach Mamas Cappuccino mit Sojamilchschaum sehne... wenn nicht genauso sehr.
Und sonst so...?
Wurde zu einem Konzert des Vancouver Symphonie Orchesters eingeladen, war ich mit meiner Gastschwester im größten Aquarium Kanadas, nehme noch meinen Pole Dance Unterricht und genieße es, 3 Minuten vom Stand entfernt zu leben.... das Übliche eben.
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